Glück und Pech lagen bei dem Debüt für Daniel Keilwitz auf der traditionsreichen Rennstrecke von Le Mans ganz dicht beieinander. Erstmals in seiner erfolgreichen Karriere durfte der 32-Jährige die prestigeträchtigen Straßen von Le Mans in einem Rennwagen bestreiten. Beim Rahmenrennen zum weltweit berühmtesten 24-Stundenrennen startete Keilwitz im #66 LMP3 Rinaldi Racing Boliden im Michelin Le Mans Cup.

Bei diesem besonderen Ereignis fanden zwei 55-minütige Rennen statt. Die jeweiligen Qualifying Sessions überließ der Deutsche seinem Teamkollegen Steve Parrow, damit dieser mehr Praxis sammeln konnte.

Keilwitz zeigte von Platz 46 aus einen Traumstart in das Rennen am Donnerstag. Auf der ersten Runde machte er ununterbrochen Boden gut und fand sich auf der zweiten Runde bereits auf Rang 17. Während einer Gelbphase steuerten viele Kontrahenten die Box an, Keilwitz aber blieb im #66 #66 Duqueine M30 – D08 auf der Strecke und lag in Runde 7 auf einem hervorragenden zweiten Platz. In Runde 8 übergab er das Auto an seinen Teamkollegen Parrow, der als Siebter ins Renngeschehen eingriff. Schließlich überquerte der #66 Rinaldi Racing an Rang 12 die Ziellinie und sicherte sich damit ein top Ergebnis bei einem Starterfeld von 50 Rennautos.

Doch Glück und Pech liegen im Rennsport oft sehr nahe und so brachte das zweite Rennen am Samstag eine herbe Enttäuschung mit sich. Von Platz 22 übernahm Keilwitz erneut den Start und machte bereits auf den ersten Metern vier Positionen gut. Als er die erste Runde gerade beendet hatte, machte sich ein schleifender Reifenschaden bemerkbar. Auf der ersten langen Gerade explodierte dann der Reifen bei Tempo 270 km/h, doch Keilwitz konnte mit viel Geschick das Auto abfangen. Allerdings waren die Hoffnungen auf ein ähnlich gutes Ergebnis wie im ersten Rennen damit begraben, denn mit einer Runde Rückstand war nicht mehr viel zu holen.

„Ich hatte sicherlich Glück im Unglück, denn ein Reifenschaden bei so hohem Tempo kann auch anders enden“, so Daniel Keilwitz nach seinem ersten Rennwochenende in Le Mans. „Leider war ich gerade an der Box vorbeigefahren, als sich der schleichende Plattfuss bemerkbar machte. Sonst hätten wir schon früher an die Box gekonnt, und unter Umständen noch eine gute Platzierung einfahren können.

„Trotzdem bin ich mit meinem Wochenende zufrieden. Das erste Rennen war mit Platz 12 sehr gut und das Auto war in allen Sessions sehr konkurrenzfähig. Ich hatte mir zu Beginn der Woche als persönliches Ziel entsprechende Rundenzeiten gesetzt und freue mich sehr, dass ich schlussendlich diese Zeiten gefahren bin. Auf dieser speziellen Strecke war das Wochenende ok für mich und das Auf und Ab gehört im Rennsport einfach dazu.“

Jetzt sind zwei Wochen Pause, danach folgen Schlag-auf-Schlag die nächsten Rennen. Den Startschuss macht der Michelin Le Mans Cup vom 01. bis 02. Juli in Monza (Italien), gefolgt vom 24-Stundenrennen in Portimao (Portugal) vom 08. bis 10. August 2022.